Eindrucksvoll, außergewöhnlich, anstrengend aber aufschlussreich – Merkmale, die unsere dreitägige Reise nach Paris treffend beschreiben. Fünfzehn Schülerinnen und Schüler aus den Französischkursen der Jahrgänge 7-10 der IGS Burgwedel und wir – die Französischlehrerinnen Frau Goldschmidt und Frau Rothhammer – haben den Schritt gewagt und uns auf die abenteuerliche Reise nach Paris begeben. Unsere Fahrt begann am 11. September 2023 am Bahnhof in Hannover, wo wir uns um 5 Uhr morgens trafen. Kaum am Gleis angekommen, sahen wir uns auch schon mit dem ersten Problem konfrontiert: Der Zug hatte eine halbe Stunde Verspätung. Normalerweise wäre das nicht der Rede wert gewesen, wenn wir nicht in Mannheim hätten umsteigen müssen und unseren Anschlusszug nicht verpasst hätten. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als bis nach Karlsruhe weiterzufahren und dort eine Stunde auf den nächsten Zug nach Paris zu warten. In diesem leider völlig überfüllten Zug hatten wir jedoch keinen Anspruch mehr auf Sitzplätze, sodass wir gezwungen waren, die gesamte Fahrt von Karlsruhe nach Paris zu stehen oder es uns, wenn möglich, auf den Gängen „gemütlich“ zu machen. Dennoch ließen wir uns unsere gute Laune nicht verderben und nutzten die Gelegenheit, um uns auf kleine Gespräche mit „echten“ Franzosen einzulassen.
Endlich im Hotel in Paris angekommen, ging es jedoch noch lange nicht ins Bett, der Tag sollte für uns erst richtig losgehen. Mit der Métro fuhren wir zunächst ins „Quartier Latin“, um dort den schönen Garten „Jardin du Luxembourg“ zu besuchen, von dem aus wir auch das „Panthéon“, die nationale Ruhmeshalle Frankreichs und Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten, bestaunen konnten. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit im Hardrock Café, fuhren wir weiter zu dem berühmten „Moulin Rouge“, schlenderten eine Weile durch die Straßen und ließen uns mitreißen von dem lebhaften französischen Treiben im Glanz der Pariser Nacht. Angelockt von den zahlreichen bunten Souvenirläden, nutzten wir die Gelegenheit, um ein paar kleine Mitbringsel zu ergattern, bevor wir die steilen Gassen des „Montmartre“ hinauf wanderten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt begannen wir das Brennen in unseren Füßen zu spüren. Jedoch war der Schmerz schnell vergessen, als wir schließlich der gigantischen Kirche „Sacré-Cœur“ entgegen gingen, deren Anblick uns den Atem raubte. Von dort konnten wir aus der Ferne bereits einen ersten Blick auf den nachts beleuchteten Eiffelturm werfen, bevor wir uns anschließend auf den Weg zurück ins Hotel machten und dort gegen 23 Uhr völlig erschöpft, aber glücklich in unsere Betten fielen.
Der nächste Tag sollte nicht weniger spannend werden. Nach dem Frühstück im Hotel fuhren wir mit der Métro zur berühmten, sich im Wiederaufbau befindenden Kathedrale „Notre-Dame“ und ließen dieses beeindruckende gotische Gebäude auf uns wirken. Dabei riefen wir uns die schrecklichen Nachrichtenbilder aus dem Jahr 2019 ins Gedächtnis zurück, als das gigantische Bauwerk durch ein Feuer zerstört wurde. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Kunst- und Kulturzentrum „Centre-Pompidou“. Doch dort angekommen wurden wir von einem heftigen Regenschauer überrascht, sodass wir kurzerhand unsere Pläne für diesen Teil des Tages umwarfen und uns entschieden, in das nahegelegene Einkaufszentrum „Le Forum des Halles“ zu laufen. Dort waren wir nicht nur vor dem Regen geschützt, sondern konnten auch einen kleinen Einkaufsbummel machen. Am Nachmittag, als sich das Wetter glücklicherweise etwas besserte, begaben wir uns auf eine kleine Bootsfahrt auf der Seine, bei der wir nicht nur eine Menge interessanter Informationen über die Stadt bekamen, sondern bei der sich auch unsere Füße ein wenig erholen konnten. Schließlich ließen wir den Tag in der belebten und wegen ihrer zahlreichen Boutiquen beliebten Straße „Rue du Commerce“ ausklingen, wo jeder durch die Geschäfte ziehen und sich das Abendessen schmecken lassen konnte. Am darauffolgenden Tag hatten wir vor unserer Abreise noch ein volles Programm. So erlebten wir den Eiffelturm, den wir bis dahin immer nur von weitem bewundert hatten, endlich ganz nah. Wer es wagte, bestieg die Spitze des Eiffelturms und ließ sich von dem unvergleichlichen Blick auf ganz Paris überwältigen. Ein großes Dankeschön gilt in diesem Zusammenhang dem Förderverein, der die Kosten für die Eintrittskarten übernommen hat und den Schülern damit dieses einzigartige Erlebnis ermöglichte. Wieder unten angekommen, stärkten wir uns mit Crêpes an einem süß-duftenden Stand voller Leckereien, bevor wir weiter zur Prachtstraße „Avenue des Champs Élysées“ fuhren, um dort entlang zu spazieren und den berühmten „Arc de Triomphe“ zu bestaunen.
Um 17 Uhr mussten wir uns dann schweren Herzens von der schönen französischen Hauptstadt verabschieden und stiegen wieder in den Zug nach Hannover. Aber was wäre schon eine Zugfahrt ohne Verspätung? Anstatt der geplanten Ankunft um ein Uhr morgens, fuhren wir erst um kurz nach zwei Uhr in den Bahnhof Hannover ein. Doch trotz der unsere Geduld auf die Probe stellenden Zugfahrten, verbrachten wir drei wunderschöne und unvergessliche Tage in der Stadt der Liebe. Egal ob nervende Zugverspätungen oder schmerzende Füße, Paris ist es wert! Paris, nous t’aimons! Paris, wir lieben dich!
(Bericht von L. Rothhammer)